Soziales Engagement als Unternehmen – diese Möglichkeiten gibt es
Müssen sich Unternehmen in seiner Marktwirtschaft sozial engagieren, stehen sie in der Verantwortung und können Sie überhaupt etwas tun? In den vergangenen Jahren wird häufig darüber diskutiert, wie die Großen, also die Unternehmen, den Kleinen, den sozial Benachteiligten, helfen können.
Wir zahlen doch ohnehin schon Steuern, wird der ein oder andere behaupten. Sollen sie doch mit diesem Geld Gutes tun.
Natürlich zählt dieses Argument, doch offensichtlich ist, dass direktes soziales Engagement eine weitaus größere Wirkung hat. Hier fällt die Bürokratie weg und das Unternehmen kann selbst entscheiden, wo es mit seiner finanziellen Kraft innerhalb der eigenen Community Handlungsbedarf gibt.
Spenden? – Ja, aber richtig!
Mit ein paar Spenden, vielleicht zur Weihnachtszeit, ist es nur selten getan. Was es beim Spenden wirklich braucht, das ist ein gutes Konzept mit einem klaren Ziel. Wer spendet, der muss sich bewusst für bestimmte Organisationen entscheiden, was zuvor einer genauen Recherche bedarf. Am besten ist es, wenn die Spenden regional Verwendung finden oder zumindest von Wohltätigkeitsorganisationen aus der Nähe genutzt werden. Der Grund dafür ist der, dass der direkte Kontakt zu diesen Organisationen Vertrauen schafft und generell die Spendenbereitschaft erhöht, da die positiven Effekte direkt sichtbar sind.
Corporate Volunteering – was ist das?
Beim Corporate Volunteering handelt es sich um Programme, die auf die eigenen Mitarbeiter zurückgreifen. Die Arbeitskraft des eigenen Teams wird genutzt, um Gutes zu tun. Bislang hat sich dieses Konzept in Deutschland noch nicht vollends durchgesetzt. Der Grund dafür ist hauptsächlich der, dass diese Programme zwar den Zusammenhalt innerhalb eines Teams stärken, aber oftmals auch zu einem Gruppenzwang führen. Nicht jeder Mitarbeiter bringt die Kapazitäten mit, um sich neben dem Beruf noch freiwillig zu engagieren. Meistens gehen diese Konzepte allerdings auf, wenn das soziale Engagement als Arbeitszeit gewertet wird.
Langjährige Partnerschaften – die effektivste Methode des Helfens
Wie zuvor bereits beim Spenden erklärt, hängt die Qualität des eigenen sozialen Engagements stark davon ab, wie genau Hilfsorganisationen recherchiert werden und wie eng die Zusammenarbeit mit diesen ist. Schnell eine größere Summe spenden, am besten möglichst medienwirksam – das bringt vielleicht dem Unternehmen kurzzeitig etwas, doch handelt es sich dabei zumeist bloß um einen Tropfen auf dem heißen Stein. Erst, wenn mittels einer langfristigen Kooperation Gutes getan wird, kommt es zu den gewünschten Effekten.
Eigene Stärken nutzen
Was ist bereits im Unternehmen vorhanden, das einen Unterschied ausmachen kann? Stellt ein Unternehmen Lebensmittel oder Kleidung her, so besteht dadurch die Chance, unmittelbar mit den eigenen Produkten und der eigenen Expertise zu helfen. Artikel können gespendet oder das Know-how kann an Start-ups in benachteiligten Regionen weitergegeben werden. Wer sich die Frage stellt, was bereits vorhanden ist und wie damit geholfen werden kann, der tut Gutes und schont dabei gleichzeitig die Ressourcen.
Die eigene soziale Ader darf ein Unternehmen, und mag es noch so erfolgreich sein, niemals vergessen. In der Marktwirtschaft liegt der Fokus zu schnell auf den Erfolgreichen, auf den Großen, die den Takt angeben. Nicht alles kann Hilfsorganisationen oder dem Staat überlassen werden, die Unternehmen stehen selbst in der Pflicht und müssen das ihre tun, um dort zu helfen, wo die Hilfe am dringendsten gebraucht wird. Dabei ist es egal, ob das in der Ferne oder ganz in der Nähe ist.
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