So kann mehr Verkehr auf die Schiene kommen
Etwa die Hälfte der Deutschen vertreten die Meinung, dass mehr in den Schienenverkehr investiert werden sollte. Dies ergab eine Umfrage, in der 44 Prozent der Befragten angaben, dass die Politik deutlich mehr Gelder in den Schienenverkehr investieren sollte. Die Umfrage zeigt sich somit klar zugunsten der Eisenbahn. Auch die Aufmerksamkeit durch die Klimakrise hat das Thema Eisenbahn noch mal deutlich vorangebracht.
Großes Interesse auch bei der Landbevölkerung
Interessanterweise konnte man aus der Umfrage entnehmen, dass sich der Wunsch nach mehr Schienenverkehr nicht nur auf die Großstädte beschränkt, sondern auch bei den Einwohnern auf dem Land ist die Eisenbahn ein ganz klarer Favorit.
Besonders in Regionen mit niedriger Einwohnerdichte gaben 31 Prozent der Befragten an, dass sie sich einen Ausbau des Schienennetzes wünschen. Gerade mal 13 Prozent stimmten für den Ausbau des Straßennetzes.
Interesse bei Männern größer
Die Umfrage zeigt ein sehr interessantes Ergebnis, wenn dabei die Wünsche der Frauen und Männer berücksichtigt werden. 48 Prozent der befragten Männer wünschten sich mehr Geld für Investitionen in den Schienenverkehr, wie zum Beispiel in Schienenschleifzüge. Bei den Frauen waren es dagegen 40 Prozent. Anders ist das Verhältnis da schon, wenn man Frauen wie auch Männer nach dem Ausbau des Straßennetzes befragte. Hierbei waren es 18 Prozent der Frauen, die dem zustimmten, und 15 Prozent Männer.
Umweltvorteil der Schiene
In den letzten Jahren konnte die Schiene ihren Umweltvorteil deutlich ausbauen. Das Verlagern des Verkehrs von der Straße und der Luft auf das Schienennetz konnte den Kohlendioxidausstoß aktuell um 40 Prozent gegenüber 1990 senken. Dies war ein wichtiger Meilenstein der Bundesregierung zum Erreichen der Klimaziele. Um die Schiene nun deutlich mehr zu fördern, schlussfolgern die Grünen, dass die Schieneninfrastruktur effizient ausgebaut werden sollte. Um dies zu erreichen, müsste der Bund allerdings mehr finanzielle Mittel bereitstellen. Auch die Deutsche Bahn AG schlussfolgerte, dass dies nur umgesetzt werden kann, wenn rund 1,8 Milliarden Euro pro Jahr aus staatlichen Kassen zusätzlich bereitgestellt werden würde.
Deutschland auf dem drittletzten Platz
In Sachen Schienenverkehr kann Deutschland leider nicht sehr gut punkten. In einem Vergleich von zehn Ländern in Europa landet Deutschland leider lediglich auf dem drittletzten Platz. Nur Frankreich und Spanien haben ein schlechteres Rating bekommen. Die Schweiz, Österreich, Schweden, Großbritannien, Dänemark, Niederlande und Italien waren die Spitzenreiter, was den Schienenverkehr betrifft.
Die Schiene als nachhaltige Mobilität
Nachhaltige Mobilität wäre ohne die Bahn schon fast unmöglich. Klimaschutzziele werden in Zukunft nicht mehr gehalten werden können, wenn es nicht gelingt mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen. Prognosen zeigen, dass der Schienengüterverkehr innerhalb von 15 Jahren verdoppelt werden könnte. Auch der Lärm war und ist noch immer ein großes Thema, welches deutliche Fortschritte machen könnte.
Der Lärm durch den Bankverkehr könnte innerhalb von fünf Jahren halbiert werden. Derzeit ruht das Projekt allerdings noch.
Kleine Schritte reichen nicht
Betrachtet man es realistisch, so fällt das Ergebnis der deutschen Verkehrspolitik sehr enttäuschend aus. Laut der „Allianz pro Schiene“, ginge die Schieneninfrastruktur seit 2014 schrittweise nach oben. Dies würde allerdings nicht ausreichen, um eine Verkehrswende zu realisieren. Die Pro-Kopf-Investitionen in die Schieneninfrastruktur reichen derzeit gerade aus, um die größten Schwachstellen auszubessern.